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Mit einem Inkubator erfolgreich ins Digitalgeschäft: GIRA zeigt, wie die Transformation gelingt

Immer mehr deutsche Mittelständler nehmen externe Unterstützung in Anspruch, um die digitale Transformation im eigenen Unternehmen voranzubringen. Dem Traditionsunternehmen GIRA ist es gelungen, das Potenzial eines unabhängigen Digitalteams mit seinem bewährten Geschäftsmodell zu vereinen. Wie, hat uns der Mittelständler aus Radevormwald im zweiten Expertengespräch zu unserer Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“ verraten.

Die Digitalisierung ändert in jeder Branche Marktgesetze, Kaufprozesse und Kundenansprüche. Auf diese neuen Gegebenheiten müssen auch etablierte Unternehmen reagieren. Wie es deutschen Mittelständlern gelingt, eine Innovationskultur aufzubauen und digitale Transformationsprozesse im Geschäftsalltag umzusetzen, hat unsere empirische Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“ gezeigt.

Digitale Vorreiter im Mittelstand

 

Virtuelle Roadshow mit Erfolgsgeschichten digitaler Vorreiter

Gemeinsam mit dem Berater-Netzwerk Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH)  hat die Convidera  aus 1.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland „digitale Vorreiter“ ermittelt und aufgeschlüsselt, wie sie ihre Digitalisierungsstrategie erfolgreich vorangetrieben haben. Dabei wurde zum Beispiel deutlich, dass sich höhere Investitionen in digitale Transformationsprozesse an größeren wirtschaftlichen Erfolgen bemerkbar machen. Neben solchen Erkenntnissen lieferte unsere Untersuchung auch konkrete Handlungstipps. Wir wollten es aber noch genauer wissen und haben deshalb vier digitale Vorreiter eingeladen, uns bei einer Roadshow ihre Erfolgsgeschichte zu erzählen. Beim zweiten virtuellen Treffen per Zoom-Konferenz am 24. Juli hat uns Torben Bayer, Leiter Markenentwicklung und Marketing bei GIRA, verraten, wie sich das Familienunternehmen aus Radevormwald als digitaler Vorreiter aufstellen konnte.

 

Kritisch bleiben und über den eigenen Tellerrand gucken

Für die Gira Giersiepen GmbH & Co.KG läuft es seit Jahrzehnten richtig gut. In den 115 Jahren seines Bestehens hat das Familienunternehmen gut 700 Patente angemeldet und sich mit einem mehrstufigen Vertriebsmodell in mehreren Geschäftsfeldern als feste Größe etabliert. Neben Schalterprogrammen, Lösungen für die Türkommunikation und Sicherheitsprodukten liegt der Fokus mittlerweile auf intelligent vernetzten Systemen für die Gebäudesteuerung und -Automatisierung.  Stets mit Blick auf die technischen Neuheiten der Branche konnte sich Gira als Pionier und einer der weltweit führenden Komplettanbieter für automatisierte Elektrotechnik und Smart-Home-Lösungen aufstellen. Trotz des florierenden Geschäfts ist dem Familienkonzern etwas gelungen, das nicht selbstverständlich ist: Es hat die Trends und Marktentwicklungen abseits der eigenen Geschäftsprozesse nicht aus den Augen verloren. „Gerade wenn es Unternehmen gut geht, besteht die Gefahr, den Blick für neue Themen und Modelle zu verlieren, es ist aber immer sinnvoll, den Blick über den Tellerrand zu wagen, so Torben Bayer.“

 

Innovationsmodelle nach Nähe zum Kerngeschäft

Neue Marktgesetze fordern auch von Traditionsunternehmen neue Ansätze

Im digitalen Zeitalter drängen schneller denn je neue Mitspieler mit innovativen Ideen auf den Markt. Wer langfristig relevant und erfolgreich bleiben will, kann sich nicht auf bewährten Strategien ausruhen, sagt Torben Bayer. „Unser Ziel war es, das bestehende Geschäftsmodell am Laufen halten und trotzdem Raum für Innovationen schaffen, denn auch immer neue Unternehmen drängen in den Raum.“ Gira hat erkannt, dass es eine Innovationskultur braucht, die es ermöglicht, jederzeit flexibel und agil auf die rasanten Veränderungen am Markt zu reagieren. Dieser Markt ist heute überwiegend online. Anbieter, Produkte und Services sind somit für Endkunden direkt verfügbar. Dank der digitalen Kanäle sind Kunden bestens informiert und verlassen sich nicht mehr ausschließlich auf die Beratung des örtlichen Elektromeisters. Die gestiegenen Erwartungen und neuen Entscheidungsprozesse im Kaufverhalten forderten auch von einem Traditionsunternehmen wie Gira grundlegend neue Ansätze.

 

Inkubator schafft Raum für Innovationen neben dem Kerngeschäft

Angesicht dieser komplexen Herausforderungen stand für Gira fest, dass die digitalen Transformationsprozesse ganzheitlich angegangen werden mussten. Deshalb plante der Konzern die Neuausrichtung als essentiellen Teil der Geschäftsentwicklung. Ziel war es, das bestehende Geschäftsmodell zu erhalten und zugleich Raum zu schaffen, in dem Veränderungen proaktiv vorangetrieben werden konnten. Für diesen Spagat bot ein Inkubator-Modell die optimale Lösung. In Zusammenarbeit mit Convidera stellte Gira 2015 ein Digitalteam zusammen, das räumlich getrennt vom Firmenhauptsitz und somit frei vom Tagesgeschäft neue, digitale Servicemodelle entwickeln, testen und zur Marktreife bringen konnte. Der Inkubator schuf zugleich den Rahmen, um wertvolle Digitalkompetenzen in einem eigenen Team aufzubauen und mit der langjährigen, fachlichen Expertise des Traditionskonzerns zu kombinieren.

 

Digitale Touchpoints erweitern die Zielgruppe

Gira setzt bereits seit langem auf strategische Partnerschaften und Beteiligungen, pflegte Beziehungen aber traditionell vor allem zu Herstellern, dem Fachhandel und dem verarbeitenden Gewerbe. Um das Geschäftsmodell auch für den B2C-Markt zu öffnen, bestand für das Digitalteam eine zentrale Aufgabe darin, eine direkte Ansprache der Endkunden zu ermöglichen. Basierend auf einer Bedarfsanalyse entstand ein nutzerzentriertes Kommunikationsmodell mit digitalen Touchpoints, die sowohl Fachpartner als auch Endkunden zielgruppengerecht ansprechen. Eine überarbeitete Website, ein neues Online-Magazin und digitale Konfiguratoren bringen die Welt der modernen Gebäudetechnik und Gira-Produkte nun auch direkt zum privaten Häuslebauer, Modernisierer und Smart-Home-Interessierten.

 

Erfolgreich transformieren – nicht ohne die Geschäftsführung

Durch die Zusammenarbeit mit Convidera konnte das Familienunternehmen erfolgreich ins Digitalgeschäft einsteigen. Ebenso wie der führende Automobil-Zulieferer WITTE und andere digitale Vorreiter unserer Studie hat auch Gira gelernt, dass es sich lohnt, externe und interne Kompetenzen zu mischen. CMO Torben Bayer betonte bei unserem virtuellen Gespräch außerdem, dass auch die Involvierung der Mitarbeiter und aktive Unterstützung durch die Geschäftsleitung maßgeblich zum Gelingen der digitalen Transformation beigetragen haben. Statt den Kulturwandel nur durchzuwinken, hat die Geschäftsführung diesen aktiv vorgelebt.

Wenn Sie weitere Tipps und Best Practice Cases für die digitale Transformation in Ihrem Unternehmen nachlesen möchten, können Sie unsere Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand – die Quellen der Digitalen Dividende“ jetzt kostenlos anfragen.