Je fortgeschrittener die digitale Reife eines Unternehmens, desto größer ist sein wirtschaftliche Erfolg. Das zeigt unsere empirische Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“, die Convidera gemeinsam mit Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln durchgeführt hat. Doch wie gelingt es, die digitale Transformation im eigenen Unternehmen voranzutreiben? Wir haben mittelständische Unternehmer nach ihren Erfolgsgeheimnissen gefragt und im virtuellen Gespräch mit WITTE Digital wertvolle Erkenntnisse gesammelt.
Im Krisenjahr 2020 stellen sich kleine und mittelständische Unternehmen mehr denn je die Frage, wie die digitale Transformation im eigenen Geschäft gelingen kann. Best Practice Cases und konkrete Handlungsempfehlungen erfolgreicher Innovatoren liefert unsere empirische Untersuchung „Digitale Vorreiter im Mittelstand – die Quellen der Digitalen Dividende“. In Zusammenarbeit mit dem Berater-Netzwerk Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) haben wir aus den Top 1.000 Mittelstandsunternehmen die „digitalen Vorreiter“ ermittelt und aufgeschlüsselt, wie sie die Digitalisierung im eigenen Unternehmen vorantreiben. Die wichtigsten Ergebnisse möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.
Gleich vorweg: Der deutsche Mittelstand ist digitaler als gedacht. Jeden vierten Euro erwirtschaften mittelständische Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad bereits aus digitaler Wertschöpfung. Deutlich wird dabei auch: Je mehr Budget in die digitale Transformation fließt, desto höher ist der Wertbeitrag der Innovationen und somit der wirtschaftliche Erfolg. Doch was genau machen digitale Vorreiter anders als die Konkurrenz? Ein gemeinsamer Nenner ist, dass sie mit ihren Digitalisierungsplänen ein klares Ziel verfolgen, neue Führungsmodelle etabliert haben und zunehmend auf agile Projekt- und Arbeitsmethoden setzen. Das allein ist aber noch kein Garant für das Gelingen digitaler Transformationsprozesse.
Immer mehr Unternehmen nutzen externe Unterstützung bei der Umsetzung ihrer digitalen Vorhaben. So setzt in unserer Studie jeder dritte digitale Vorreiter auf den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit mit externen Innovationsschmieden („Innovation Hubs“), um die Stärken des eigenen Kerngeschäfts mit innovativen Modellen zu verbinden und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dabei unterscheidet die Mehrheit (86 Prozent) nicht zwischen internen und externen Digitalisierungsmaßnahmen, sondern setzt auf eine Art Tandemstruktur mit separaten Teams. Diese optimieren einerseits die Schnittstellen zum Kunden (Customer Experience) und steigern parallel die Effizienz entlang der Wertschöpfungskette.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der unermüdliche Blick auf den Markt und die Kundenreaktionen. Erst wenn die Akzeptanz eines digitalen Produkts oder Services nachgewiesen ist, fokussieren sich die digitalen Vorreiter auf Rationalisierungspotenziale. Zudem haben die Befragten mindestens ein strategisches Wachstumsprojekt am Laufen, bei dem die digitale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells im Fokus steht.
Gerade aufgrund der vielen aufschlussreichen und teilweise überraschenden Ergebnisse unserer Studie wollten wir es noch genauer wissen. Deshalb haben wir digitale Vorreiter aus dem deutschen Mittelstand zum virtuellen Gespräch eingeladen. An vier lehrreichen Abenden erzählten sie uns ihre Erfolgsgeschichte und gaben konkrete Einblicke in ihre Prozesse der digitalen Transformation.
Den Anfang machten am 23. Juni zwei Experten von WITTE Digital, die per Zoom-Konferenz mit Bernhard Steimel, CEO von Mind Digital, Prof. Dr. Kai Buehler von der RFH Köln und Convidera Geschäftsführer Michael Buck, die Kernergebnisse unserer Studie bekräftigten.
„Dank Intrapreneurship zum neuen, digitalen Geschäftsfeld“ war der Titel der ersten Gesprächsrunde mit Benedikt Schultheiss, VP of WITTE Digital, und Michael Tüllmann, Head of WITTE Digital, in dessen Abteilung innovative Fahrzeuglösungen entstehen. In der Digitalisierung und Erweiterung der eigenen Kernkompetenzen sah und sieht der führende Automobilzulieferer WITTE Automotive eine Chance, Mobilitätskonzepte der Zukunft aktiv mitzugestalten und zusätzliche Einnahmequellen zu generieren. Angetrieben von dieser Vision und Zukunftsprognosen der Branche hat das Unternehmen mit einem digitalen Autoschlüssel ein neues Geschäftsfeld erschlossen: Das flinkey-System ermöglicht eine nahtlose Verwaltung der Zugriffsberechtigungen und vereinfacht das Flottenmanagement.
Wie bei vielen digitalen Vorreitern unserer Studie fußt auch das digitale Geschäft bei WITTE auf strategischen Partnerschaften. Die Investition in Start-ups und die Zusammenarbeit mit externen Software-Entwicklern, Top-Kunden und anderen Marktpartnern erwiesen sich als fruchtbarer Boden für den Wissensaustausch und technologische Innovationen, die letztendlich zur Erschließung eines neuen Marktes im B2B-Bereich beitrugen. Die Experten betonten im Gespräch aber auch: "Ein digitales Geschäftsmodell braucht nachhaltiges Commitment. Trends, Kundenwünsche und erzielte Ergebnisse müssten immer wieder auf den Prüfstand gestellt, hinterfragt und angepasst werden, um dauerhaft agil handeln zu können."
Diese Konsequenz gepaart mit Unternehmermut, Innovationsfähigkeit und Investitionsbereitschaft waren wichtige Leitplanken, mit denen WITTE neue Wege beschreiten konnte und seinen digitalen Fahrplan auch bei Rückschlägen nicht aus den Augen verlor. „Einfach mal machen“ lautet der Tipp der Experten. Es sei zwar wichtig, im Vorfeld die Geschäftschance zu berechnen, aber unmöglich, eine 100-prozentige Prognose abzugeben. „Jeder Businessplan lügt“, davon sind Benedikt Schultheiss und Michael Tüllmann überzeugt. Am Ende entscheidet der Erfolg am Markt – nicht, ob die Zahlen und Ziele eines Businessplans erreicht wurden.
Mit dieser Haltung stimmt WITTE Digital mit der Mehrheit unserer Studienteilnehmer überein, für die eine Innovation am Markt „den Erfolgsnachweis“ erbringen muss. Wenn Sie mehr über die Ergebnisse und Erfolgsgeheimnisse digitaler Vorreiter im deutschen Mittelstand erfahren möchten, können Sie unseren vollständigen Studienbericht jetzt kostenlos anfordern. Weitere Tipps aus den Unternehmergesprächen mit GIRA, Rastal und SupplyOn fassen wir in den nächsten Tagen für Sie zusammen.
Wie digital ist Ihr Unternehmen aufgestellt? Und was hat zum Gelingen Ihrer Digitalisierungspläne beigetragen? Teilen Sie Ihre Tipps und Erfolgsgeheimnisse mit uns in den Kommentaren!