Betrachtet man die Historie des deutschen Mittelstandes, sehen wir einen großen Anteil an Unternehmen, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden sind – lange vor der digitalen Transformation, lange vor Silicon Valley, Big Data & Co.
Diese Unternehmen kämpfen im Zuge des digitalen Wandels mit erheblichen strukturellen und kulturellen Problemen, die ironischerweise ausgerechnet vom (noch) erfolgreichen Kerngeschäft verursacht werden. Gewachsene Prozesse und Richtlinien blockieren kreative Freiräume und behindern so den Weg zu Innovationen: Das Unternehmen ist in der sogenannten „Strukturfalle“ gefangen, kann es sich aber einfach nicht leisten, Ressourcen vom Kerngeschäft abzuziehen.
Nach Jahren des zaghaften Herantastens an Digitalisierungsinitiativen im deutschen Mittelstand ist die Strukturfalle mit ein Grund, warum die wenigsten Unternehmen es zeitlich und organisatorisch schaffen werden, intern die passenden Rahmenbedingungen für Innovationen zu schaffen. Egal, wie sehr auch eine Marktanalyse die Notwendigkeit aufzeigen mag oder Strategiepapiere von Unternehmensberatern dies fordern.