Innovationseinheit, Corporate Start-up oder Corporate Venturing? Wer digitale Innovationen und Transformation im Unternehmen voranbringen will, der hat die Qual der Wahl. Eine Reihe von Modellen eignet sich dafür. Doch welcher Ansatz ist der beste?
Viele Firmen sind unsicher, für welches Innovationsmodell sie sich entscheiden sollen. Sind interne Digitalisierungsteams sinnvoller als externe Innovationseinheiten? Unsere aktuelle Studie "Digitale Vorreiter im Mittelstand - Die Quellen der digitalen Dividende" in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Fachhochschule Köln und Mind Digital hat die unterschiedlichen Innovationsmodelle genauer unter die Lupe genommen. Dabei haben wir rund 50 digital erfolgreiche Unternehmen gefragt, welcher Ansatz für sie am besten funktioniert. Die Ergebnisse stellen wir in diesem Artikel vor.
Laut unserer Studie entscheidet sich die Hälfte der befragten Vorreiterunternehmen für interne Digitalisierungsteams, die mit eigenen Mitarbeitern besetzt werden. Solche „Intrapreneurship“-Modelle starten meist als Prozess-Innovationen im Kerngeschäft.
Dabei gründen Sie am Anfang oft eine „Arbeitsgruppe Digitalisierung“. Diese erzeugt allerdings schon nach kurzer Zeit einen erheblichen Koordinationsaufwand. Und so entstehen daraus häufig ein oder mehrere interdisziplinäre Digitalisierungsteams, die außerhalb der Unternehmenshierarchie agieren, und so eine gewisse Agilität gewährleisten.
Diese sogenannten „Innovation Labs" dienen gleichzeitig als Katalysator und Anlaufstelle für Probleme aus den Fachabteilungen. In 100-Tage-Projekten werden in diesen „Innovationslaboren“ schnell umsetzbare Lösungen zunächst getestet, bevor sie in einem nächsten Schritt zum Einsatz kommen.
32 Prozent der Befragten setzt auf Innovationen aus der Schmiede externer Digitalisierungseinheiten. Diese sogenannten „Innovation Hubs“ arbeiten in Distanz zum Tagesgeschäft der Unternehmen und können daher fokussierter an Transformationsideen arbeiten und diese testen.
Die externen Digitalteams zielen hauptsächlich darauf ab, neue digitale Erlebnisse für die Kunden zu schaffen, das Geschäftsmodell des Unternehmens digital zu transformieren und von außen kommende Disruptionen abzuwehren. Dabei gibt es unterschiedliche Ausprägungen: Inkubatoren, Corporate Start-ups und externe Company Builder.
Die Minderheit, 18 Prozent der Studienteilnehmer, verfolgt aufgrund ihres fortgeschrittenen Stadiums der Digitalisierung einen dritten Modellansatz: „Corporate Venturing“. Das meint im Wesentlichen Wagniskapital-Investitionen in Kombination mit oder in Ergänzung zu den zuvor genannten Innovationsmodellen „Intrapreneurship“ (intern) und „Innovation Hub“ (extern).
Ein Ziel von Unternehmen, die sich für Corporate Venturing entscheiden, ist es, neue Geschäftschancen fernab des Kerngeschäfts zu erschließen und Disruptionen außerhalb der eigenen vier Wände des Unternehmens proaktiv voranzutreiben. Neben „klassischen“ Unternehmensaufkäufen fallen auch strategische Beteiligungen an Start-ups unter die Definition des Corporate Venturing.
Unternehmen, die all diese Anforderungen und Kompetenzen neben ihrem Tagesgeschäft stemmen können, fahren mit Intrapreneurhip-Modellen am besten. Corporate Venturing ist in Kombination mit Intrapreneurship oder einem Innovation Hub die erfolgreichste Methode, um langfristig wirksame Disruptionen proaktiv anzugehen.
Die Zufriedenheit mit den Innovationserfolgen ist allerdings in den Innovation Hubs mit Abstand am größten: Die Modelle Innovation Hub und Corporate Venturing liefern zudem den höchsten Wertbeitrag beziehungsweise den schnellsten Wertzuwachs.
Für weitere detaillierte Informationen über wirksamste Strategien, bewährteste Innovationsmodelle und Handlungsempfehlungen können Sie sich hier gerne unsere kostenlose Studie herunterladen.